In der aktuellen Ausgabe des Jahrbuchs Logistik 2023 schreiben Dr. Jörg Pirron, Geschäftsführender Gesellschafter und Michal Říha, Senior Manager und Mitglied der Geschäftsleitung bei PROTEMA über das Supply-Chain-Management und die Relevanz der Lieferkette. Warum ist es wichtig, auf zukünftige Herausforderungen adäquat zu reagieren und die Logistik und Supply-Chain-Management als integraler Teil der Wertschöpfungskette zu betrachten.
Zu den Zeiten der Zero-Covid Politik der chinesischen Regierung, dem Krieg in der Ukraine oder Naturkatastrophen haben sich Herausforderungen der Lieferketten über alle Branchen und Sektoren hinweg aufgetan. Es hat deutlich die unzulängliche Flexibilität auf verschiedenen Ebenen der Lieferketten wie auch Schwachstellen in den Beschaffungsstrategien gezeigt.
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„Gerade um in Zukunft besser vorbereitet zu sein, braucht es eine Strategie zur Resilienz. Besondere Relevanz kommt dabei der Steuerung und Entwicklung von komplexen Liefernetzwerken zu – eine Aufgabe, die bei den Unternehmen zukünftig immer größere Bedeutung findet, vor allem auch unter dem Aspekt der Einhaltung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG)“, meint Dr. Jörg Pirron und Michal Říha, Experten bei der PROTEMA Unternehmensberatung.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die effektive Planung und Steuerung von internen und unternehmensübergreifenden Liefernetzwerken.
Wenn es nicht gelingt, auf diese Herausforderungen adäquat zu reagieren und rechtzeitig die Anzeichen für eine Unsicherheit zu erkennen, kann dieser Sachverhalt im ärgsten Falle geopolitisch sogar das „Aus“ für einige Industrieunternehmen bedeuten. Daher muss das Supply-Chain-Management zu einer Kernaufgabe der Unternehmensführung werden. Noch immer wird der Bereich Logistik und Supply Chain nicht als Teil der Wertschöpfung verstanden, sondern allenfalls als unterstützende Funktion. Auf der Führungsebene wird die Relevanz der Lieferkette noch nicht abgebildet, dies muss durch ein Vorstandsposten für das Supply-Chain-Management behoben werden.
Mögliche Lösungen dieser Probleme können in der Transparenz, der Digitalisierung und im stärkeren Monitoring der Lieferkette liegen. Weitere notwendige Maßnahmen sind die kontinuierliche Bewertung der Lieferanten-Beziehungen, eine Automatisierung der Lieferkette wie auch eine Steigerung der frühzeitigen Engpasserkennung im Netzwerk. Grundlegende Aspekte an das zielkonforme Supply-Chain-Management sind: Kontinuierliche Risikobewertung, Flexibilisierung und Diversifizierung in der Sourcing Strategie, Supply Risk Management Systeme, allumfassende Bewertung, Digitalisierung, effizientes Netzwerk-Monitoring, Frühwarnsysteme, konsequentes Lieferantenmanagement und die Flexibilisierung der Supply Chain.
Das Gesetz schreibt eine umweltbezogene Sorgfaltspflicht vor, damit Menschenrechtsverletzungen in Lieferketten künftig verhindert werden. Um das Gesetz zu erfüllen, sollten Unternehmen Umwelt-, Sozial- und Governance-Richtlinien einhalten. Im ersten Schritt sollten die Risiken innerhalb ihrer Lieferketten analysiert werden, um geeignete Maßnahmen zum Risikomanagement ergreifen zu können. An die Risikobewertung sollte sich die Einführung von Risikomanagementsystemen mit den zu definierenden Prozessen und Zuständigkeiten anschließen. Außerdem müssen Entwicklung und Umsetzung eines Aktionsplans zur Vermeidung bzw. Behebung von Risiken und Verstößen erfolgen. Dabei können digitale Lösungen für ein automatisiertes Lieferketten-Management dazu beitragen, Risiken umfassend zu analysieren, angemessen zu bewerten und in Ergänzung zu einem bereits implementierten Compliance-System einzutragen. Systeme wie z.B. die Sourcingplattform MeRLIN unterstützen dabei die Sorgfaltspflicht für faire Lieferketten einzuhalten.
Dr. Jörg Pirron, Geschäftsführender Gesellschafter und Michal Říha, Senior Manager und Mitglied der Geschäftsleitung von PROTEMA beschreiben in der aktuellen Ausgabe des Jahrbuchs Logistik 2023, wie Unternehmen erfolgreich Herausforderungen im Supply-Chain-Management begegnen.
Folgende Punkte werden thematisiert:
Monitoring und Digitalisierung der Lieferketten
Logistik und Supply Chain als Teil der Wertschöpfung
Digitale Lösungen für ein automatisiertes Lieferketten-Management
Supply-Chain-Management als Kernaufgabe der Unternehmen
Neue geopolitische Herausforderungen
Anforderungen aus dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG)
Störungen in der Supply Chain rechtzeitig erkennen und vermeiden
Es ist eine Reihe von Fragestellungen besonders relevant, wenn es darum geht, auf volatile Märkte und Bedarfslagen wie auch auf die verkürzte Lebensdauer von Produkten, auf reduzierte Anlauf- und Auslaufszenarien sowie auf Komponentenknappheit einzugehen. Interessant sind für ein solches Supply Chain Risk Management vor allem die folgenden Fragen:
Es ist davon auszugehen, dass die Lieferketten auch in Zukunft in den Fokus geraten werden. Zukünftig stehen Unternehmen vor Herausforderungen im Supply-Chain-Management. Die Lehren aus den vergangenen und gegenwärtigen Krisen müssen daher sein, dass das Supply Chain Management als Teil des Wertschöpfungsprozesses verstanden wird. Dadurch muss die besondere Relevanz für Erfolg und Bestehen eines Unternehmens auch in Organisation, Abläufen und Systemen für SCM abgebildet werden. Heutige digitale Technologien bieten die dafür nötigen Ansätze, die Lieferketten zu managen und zu überwachen, um auf Änderungen der Verfügbarkeit frühzeitig und angemessen reagieren zu können.
Im Fokus: Supply Chain Strategie und Optimierung
Im Fokus: Optimierung in Produktion und Logistik
Lesen Sie jetzt den kompletten Beitrag "Supply-Chain-Management der Zukunft " im Jahrbuch Logistik 2023 von unikat GmbH.
Fachbeitrag: Supply-Chain-Management der Zukunft | PDF, 700 KB
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